Mit der konstituierenden Sitzung des Fachbeirats Forum Deutsche Sprache erreicht das Projekt bereits den dritten Meilenstein in diesem Jahr, nachdem die Klaus Tschira Stiftung das Gebäude errichten wird und die Stadt Mannheim ein attraktives Grundstück am Neckar bereitgestellt hat. Dem neuen Gremium, das die Entstehung des Forums bis hin zu seiner vorgesehenen Eröffnung im Jahr 2027 begleiten soll, wurden Einblicke in alle wesentlichen Teile der Planungen gewährt. Auch der designierte Bauplatz am „Alten Meßplatz“ wurde von den Beiräten in Augenschein genommen. Die Planungen zum Masterplan wurden vom IDS gemeinsam mit dem Büro Dr. Ulrich Hermanns – Ausstellung Medien Transfer entwickelt, das die Sitzung auch moderierte.
„Was mir besonders gefällt, ist die Verbindung zwischen Vermittlung, Forschung und wissenschaftlicher Erhebung – dieser Ansatz ist hochinnovativ“, so Alexandra W. Busch, Generaldirektorin des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz, die wie zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Sitzung per Video zugeschaltet war. Die Gäste des Forums sollen durch eigene Sprachspenden zu einem wesentlichen Teil der Ausstellung und der Sprachforschung werden. Das bewusste Erleben und Reflektieren der (eigenen) Sprache bildet auch den Ausgangspunkt für die geplante Dauerausstellung.
Für Angelika Storrer, Professorin für Germanistische Linguistik an der Universität Mannheim, ist „das Forum ein wichtiges Projekt für Mannheim als Sprachstadt, das die Vielfalt der deutschen Sprache für alle Generationen erfahrbar machen wird“. Gleichzeitig soll das Forum Deutsche Sprache in der Mannheimer Neckarstadt auch architektonisch zu einem für alle offenen Begegnungsort mit hoher Aufenthaltsqualität entwickelt werden. Angeregt durch diesen Standort bekräftigten einige Beiratsmitglieder, dass auch Mehrsprachigkeit und Fremdspracherwerb elementare Bestandteile der Vermittlung im Forum Deutsche Sprache sein sollten.
Neben unterschiedlichen Veranstaltungsformaten und einem pädagogischen Angebot für Schülerinnen und Schüler ist im Forum auch eine eigene Erlebnisausstellung für die Kleinsten vorgesehen.
Durch die Begutachtung und das Feedback der Fachbeiräte erfuhr das Vorhaben entscheidende Impulse von Expertinnen und Experten der musealen und der Wissenschaftswelt. Mit dem Mannheimer Oberbürgermeister Peter Kurz und dem Geschäftsführer der Klaus Tschira Stiftung Carsten Könneker sind auch die zentralen Projektpartner des IDS im Beirat vertreten.
Der für nächstes Frühjahr geplante Architekturwettbewerb, der durch die Förderstiftung ausgelobt wird, wird auf der vorgestellten Konzeption aufbauen. Gastgeber Henning Lobin sieht hierin einen ganz entscheidenden Vorteil für das Forum Deutsche Sprache: „Die Klaus Tschira Stiftung eröffnet uns durch diesen kooperativen Planungsprozess die Möglichkeit eines Gebäudes, das passgenau auf die Bedarfe unseres besonderen Vorhabens zugeschnitten ist. Die Einzigartigkeit des Forums kann sich so in der Einzigartigkeit der architektonischen Umsetzung wiederfinden.“
Die Mitglieder des Fachbeirats sind:
Prof. Dr. Tabea Becker (Universität Hannover), Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken (Frankfurter Goethe-Haus), Dr. Axel Burkarth (Landesstelle für Museumsbetreuung Baden-Württemberg), Prof. Dr. Alexandra W. Busch (Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz), Dr. Theodor Grütter (Ruhr Museum Essen), Matthias Heine (Feuilleton-Redakteur, DIE WELT), Dr. Michael Henker (ehem. Landesstelle für die nichtstaatl. Museen in Bayern), Prof. Dr. Carsten Könneker (Klaus Tschira Stiftung), Dr. Peter Kurz (Oberbürgermeister Stadt Mannheim), Prof. Dr. Sandra Richter (Deutsches Literaturarchiv Marbach), Prof. Dr. Peter Schlobinski (Deutscher Sprachrat), Prof. Dr. Angelika Storrer (Universität Mannheim) und Prof. Dr. h.c. mult. Peter Weibel (ZKM Karlsruhe)
Masterplan und Sitzungsmoderation: Dr. Ulrich Hermanns – Ausstellung Medien Transfer, Münster